Während ich mein letztes Arduino-Projekt zusammenstöpselte, ein Lichtobjekt namens “Les fleurs du Mal”, keimte in mir das Bedürfnis, eine ästhetisch ansprechendere Lösung zu finden, als ein offen sichtbares Steckbrett mit einem Gewirr von Drähten. Also war es relativ naheliegend, eine Schachtel zu basteln, in welche der Arduino mitsamt dem Steckbrett und den Schaltungen versorgt werden kann.
Die erste Vorlage stammte von Oomlout. Die vorgeschlagene Schachtel ist einfach aus Karton oder dickerem Papier zu bauen, erfüllte allerdings meine wichtigste Restriktion nicht: Mein Arduino Uno ist zusammen mit einem Steckbrett auf einer Grundplatte aufgeklebt, weist also mit 9.5 x 11 cm Grundfläche ein anderes Format auf als die vorgeschlagene Schachtel. Als nächstes habe ich den Faltplan von Oomlout in Inkscape auf mein Format angepasst. Dabei lief ich allerdings in die nächste Restriktion: Mein Drucker druckt maximal A4 und wenn man die Vorlage auf meine Grundfläche vergrössert, dann passt sie nur auf A4, wenn man die Schachtel sehr niedrig macht. Dies ist Unsinn, weil dann die meisten Komponenten oder Jumperkabel nicht mehr Platz haben.
Über mehrere Generationen entwickelte ich das aktuelle Design, das mit jenem von Oomlout nichts mehr gemeinsam hat. Wichtig ist mir dabei, dass Box und Deckel zwei separate Elemente sind, sich aber zum Verkabeln zusammenstecken lassen. Dies habe ich mit einem System von Laschen gelöst, die sich in die Rückwand einstecken lassen. Damit ist es einfacher, Elemente auf dem Deckel mit dem Steckbrett zu verkabeln, als wenn Deckel und Unterteil völlig getrennt sind. Ausserdem kommt man für verschiedene Projekte mit einem einzigen Unterteil aus, auf das dann der jeweilige Deckel für das aktuelle Projekt gesteckt wird. Allerdings ist das Einstecken der Laschen ein ziemliches Gefummel, eventuell probiere ich später noch eine Version mit 3 statt 5 Laschen aus.
Meine zwei SVG-Dateien für Schachtel-Unterteil und Deckel lassen sich weiter unten herunterladen. Zwei Restriktionen gilt es zu beachten:
- Der Entwurf ist für das manuelle Ausschneiden mit Schere oder Messer gedacht. Die Zeichnung hält sich nicht an die Konventionen, die gelten, wenn man die Produktion bei einem externen Dienstleister wie Ponoko in Auftrag geben möchte. Dazu müsste man den Entwurf noch überarbeiten.
- Ausserdem ist der Entwurf für dickes Papier oder dünnen Karton gedacht (ca 250 Gramm pro Quadratmeter). Mit Material, das eine Dicke von 1mm oder mehr aufweist, funktioniert es nicht, da die Laschen nicht biegsam genug sind, um im Unterteil eingesteckt zu werden.
Hier also die SVG- oder PNG-Dateien als ZIP zum Download.
Ich habe übrigens gemerkt, dass mein Arduino bestens in die Tetrapackung eines Milchbeutels passt, wenn man die eine Seite etwas verkürzt. Wer gerade keinen geeigneten Karton zur Hand hat, kann sich auch so behelfen. Einfach Löcher für Stromversorgung und USB nicht vergessen!
Wenn man eine Schachtel aus dickerem Karton machen möchte, der nicht mehr in den Drucker passt, dann gibt es noch einen Trick: Man besorgt sich Klebeetiketten der Grösse A4 (doch, doch, das gibt es), druckt die Vorlage aus, klebt sie auf den Karton und schneidet dann der Vorlage entlang. Wenn man die Vorlage vorher in einem Zeichnungsprogramm wie Inkscape noch mit Mustern, Farben oder Beschriftungen versieht, sieht das Endresultat erst noch schön aus.